Dienstag, 27. November 2012

Königlicher Tag in Bassila

Unser erster Tag in Bassila beginnt (muss beginnen) mit dem Besuch „Sa Majesté Atchiba 2 – Roi de Bassila“. Wir besuchen den König in seinem Thronsaal. Wir werden von König Atchiba 2 herzlich begrüßt. Er sagt, dass er die Delegation aus Sulzbach jeden Tag in sein Gebet einschließt und um Frieden für sie zu beten. Das Treffen wird in drei Sprachen übersetzt. Der König redet Anii (Hauptstammessprache in Bassila), der Bürgermeister Ata französisch und wir deutsch (außer Elfriede „Le Maman“). Über die Geschenkübergabe eines Bildbandes aus Sankt Ingbert mit einer persönlichen Widmung von Oberbürgermeister Wagner und dem Kalender von „Sulzbach hilf Benin“ voll mit Bildern seines Volkes freut sich der König außerordentlich.



Besuch des Schulbauprojektes aus 2012 welches in Zusammenarbeit mit der ERS Sulzbach durchgeführt worden ist: L’École Primaire Publique „Camp Pionner“ in Bassila. Die Schule mit drei Klassenzimmern wurde im Juni 2012 fertiggestellt. In den drei Klassen werden durchschnittlich mehr als 70 Kinder unterrichtet. Die restlichen drei Klassen werden neben dem Neubau in einem Gebäude in der traditionellen Bauweise unterrichtet. Wir können uns in allen Klassen von der hervorragenden Arbeit der Lehrer überzeugen. In der alten Behelfsschule konnten 200 Schüler lernen, jetzt werden über 400 Schüler unterrichtet.



Zum Déjeuner sind wir beim Ehepaar Zaske eingeladen. Beide sind Sprachwissenschaftler. Sie haben für die Sprache Anii eine Schrift entwickelt, um den Menschen hier ihr eigene Sprache zu erhalten. Sie haben ca. 20 Lesemauern errichtet, an der die Wandzeitung „Guggu“ veröffentlicht wird. Des Weiteren wird sie noch vielen weiteren öffentlichen Gebäuden angebracht. An einigen der Lesemauern gibt sog. Vorleser, die von Zaskes ausgebildet wurden, die den Einheimischen beim Lesen ihrer eigenen Sprache helfen. Bisher wurde Anii nur gesprochen, aber französisch geschrieben und gelesen. Das Team besteht aus ungefähr 10 jungen Mitarbeitern, die über drei Jahre ausgebildet wurden, die Zeitung Guggu zu erstellen. Das Team veröffentlicht alle zwei Monate den „Brief aus Bassila“ im Sulzer.


Am Nachmittag besuchen wir das Krankenhaus in Bassila, wo im letzten Jahr viele medizinische Geräte und Materialien übergeben wurden, die von verschiedenen Firmen und Einrichtungen im Saarland in einem Container nach Bassila gebracht worden waren. Der kaufmännische Direktor des Krankenhauses führt uns durch die Stationen und zeigt uns, wo die Hilfen aus Deutschland genutzt werden. In einer kleinen Synthese berichtet er der Delegation im Detail über alles.


Als eine Delegation aus Bassila im Sommer Sulzbach besucht hatte, hat man die Gelegenheit genutzt den Saarländischen Rundfunk zu besuchen. Dies hat man jetzt wiederum zum Anlass genommen den lokalen öffentlichen Rundfunksender in Bassila zu besuchen. Der Sender hat eine Reichweite von 50 km. Er verbreitet die Neuigkeiten aus Bassila und Umgebung. Auch in Togo wird er gerne gehört. Der Sender wurde in einer Kooperation von Benin und der Schweiz aufgebaut. Um die Stimmen und Interessen der Hörer aufzufangen werden Reporter in die ganze Umgebung von Bassila geschickt. Peter macht einen treffenden Vergleich: Bei uns in Deutschland werden die lokalen Nachrichten über die lokale Presse verbreitet. Die großen Rundfunkanstalten denken schon global. Jetzt entstehen in Deutschland kleinere Rundfunksender, die auch eine lokale Ausrichtung haben. Damit ist Bassila am Puls der Zeit.

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