Für den Morgen ist die Grundsteinlegung der Grundschule in
Modogui, die größtenteils durch die Handelskette Globus im Saarland finanziert
wird, geplant. Beim Eintreffen an der jetzigen Schule „in traditioneller
Bauweise“ erwarten uns die Schüler und heißen uns mit einem Lied und Tanz
herzlich willkommen. Fantastisch wie die Schüler den Gesang und den Tanz
aufführen – ich denke schon die wollen gar nicht mehr aufhören uns willkommen
zu heißen. Es ist ihnen gelungen uns gleich in ihrer Mitte wohl zu fühlen.
Die Notwendigkeit ist auffallend: kleine dunkle Lehmhütten ohne festen Boden
mit Stroh gedeckt. Während eines kleinen Rundganges durch die Klassenräume
versammelt sich das ganze Dorf auf dem Platz vor der Schule. Das komplette Dorf
ist da, angefangen vom Gründer des Dorfes, der abgesandte des Königs, dem
Schulleiter und allen die in dem Dorf leben und auch allen Kindern, die hier
zur Schule gehen. Der Pressesprecher des Rathauses von Bassila, Monsieur
Nabiou, spricht in der Stammessprache Nago zu den Versammelten, um das Programm
zu erläutern. Nacheinander sprechen alle Honoratioren, was entweder von Nago ins
Französische oder umgekehrt übersetzt wird. Der Bürgermeister Atta bringt ein
gutes Beispiel von der Sozialarbeiterin des Rathauses, Madame Fousséna Koudoro,
die aus diesem Dorf stammt, aber hier noch nicht in die Schule gehen konnte,
und unterstreicht somit, dass Bildung wichtig für den einzelnen Menschen selbst
ist, aber auch für das Dorf und die Gemeinschaft, da die Sozialarbeiterin auch
wieder Gutes in die Dörfer bringt. Zwischen den Ansprachen werden Tänze
aufgeführt, die zum Mitmachen anregen.
Nach den Reden gehen alle mit zur Grundsteinlegung. Wir Deutsche vergraben ein
kleines Behältnis mit Salz aus Sulzbach unter den Grundstein. Der Bürgermeister
fordert viele wichtige Personen auf den Grundstein ein zu zementieren, auch
zwei Schulkinder tun das, die danach in diese Schule gehen. Besiegelt wird dies
noch mit Daumenabdrücken.
Am
Nachmittag besuchen wir den Kindergarten in Kikélé, der direkt neben der Schule
steht. Wieder großer Bahnhof mit Empfang, Reden und Tanz. Da Mittwoch ist, ist
der Kindergarten am Nachmittag geschlossen. Dennoch sind alle Kinder, auch von
der Schule, da. Denn es gibt vor dem Kindergarten eine Schaukel und eine
Rutsche, die von den Kindern auch gern außerhalb der Schulzeit genutzt wird.
Damit ist zu erkennen, dass das Engagement des Kindergartens „Villa Regenbogen“in
Quierschied, der diese Spielgeräte ermöglicht hat, guten Erfolg gebracht hat.
Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an den Gesundheitszentren von Manigri, Ikani und Oké. Dort treffen wir uns mit Gesundheitskoordinator von Bassila, Dr. Idrissou Ibrahima. In Gesundheitszentren arbeiten keine Ärzte, sondern nur Krankenschwestern und Hebammen. Leider ist die Stimmung hier etwas getrübt, da die zuständige Krankenschwester von Ikani kurz vorher verstorben ist. Wir können uns von der Wichtigkeit dieser Gesundheitszentren überzeugen. Der Koordinator stellt die Verbindung zwischen dem Krankenhaus und den einzelnen Gesundheitszentren her. Diese Zusammenarbeit ist nicht unerheblich, da in den Gesundheitszentren immer nur eine Krankschwester arbeitet.
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